Tanzstück Umformen, verformen, transformen
In einer Zeit, die oft von festen Strukturen und eingeschränkten Sichtweisen geprägt ist, möchten wir mit diesem Stück einen Beitrag zur ästhetischen Bildung leisten. Das Tanzstück «Umformen, Verformen, Transformen» ist eine Einladung, die Perspektive zu wechseln und die Welt mit neuen Augen zu betrachten. Tanz als Ausdrucksform bietet eine einzigartige Möglichkeit, Menschen zu berühren, zum Nachdenken anzuregen und Kreativität zu fördern.
Das Stück zielt darauf ab, das Publikum mit Überraschungsmomenten, Humor und einer unkonventionellen Darstellungsweise zu faszinieren. Es fordert dazu auf, «um die Ecke zu denken», eingefahrene Denkmuster zu hinterfragen und sich auf neue Sichtweisen einzulassen. Besonders für Kinder und Jugendliche ist dies eine wichtige Kompetenz, die im Lehrplan 21 unter den Themenbereichen Kreativität, Kommunikation und kritisches Denken verankert ist.
Das Tanzstück «Umformen, Verformen, Transformen» verbindet Kunst und Bildung auf innovative Weise. Es fordert zur Reflexion über Wahrnehmung und Perspektive auf, fördert ästhetische Kompetenzen und schafft zugleich ein unterhaltsames und inspirierendes Erlebnis für das Publikum. Mit seinem interaktiven Ansatz bietet es einen Mehrwert für Schulen, Kulturinstitutionen und die Gesellschaft.
Tänzerinnen bewegen sich in einem einzigen Kleidungsstück, das mit mehreren Ärmeln und Hosen ausgestattet ist. Dieses Gebilde wird ständig umgeformt: Mal sieht es aus, als hätte es mehrere Arme, dann nur einen Kopf, dann kein Kopf. Es bewegt sich wie ein einziges Ding bzw. Wesen, auf unterschiedliche Weise und in immer wieder neue Formen. Was gerade verformt wurde wird wieder umgeformt und das umgeformte wird schlussendlich transformiert, bevor sich nach und nach vielleicht offenbart, was noch nicht in Form gebracht wurde!
Die Choreografie spielt mit der Wahrnehmung und ändert fortlaufend die Formen und Dimensionen des Gebildes – mal horizontal, mal vertikal, mal ausladend, mal minimalistisch. Humor und Überraschungseffekte ziehen das Publikum in den Bann, während die fortlaufenden Transformationen metaphorisch dafür stehen, wie sich durch andere Perspektiven neue Erkenntnisse ergeben können.
Als gelernte Primarlehrerin und Zuger Tanzschaffende ist es Tamara Gassner ein Anliegen möglichst vielen Kindern den Tanz näher zu bringen. In ihrer täglichen Arbeit als Lehrerin, Tanzpädagogin und Dozentin kann sie immer wieder erfahren, was Tanzen bewirken kann. Der Tanz ist in seiner Kunstform einzigartig und vermag Kompetenzen zu vermitteln, welche durch andere Fächer nicht abgedeckt werden können. Sie ist überzeugt – Tanzen wirkt! Mit ihren Lehrmitteln «Da tanzt der Bär» und «Achtung, fertig, TANZEN» ist sie schweizweit unterwegs und konnte bereits viele Lehrkräfte für das Thema Tanz begeistern. Mit der Produktion von ihrem ihrem zweiten Tanzstück für die Schule soll das Thema Tanz an Bedeutung dazu gewinnen und ästhetische Erfahrungen ermöglicht werden.
„Ästhetische Bildung basiert auf der Überzeugung, dass sich der Mensch in der kreativen Auseinandersetzung und im spielerischen Handeln mit der Umwelt entwickelt“ (vgl. Hentschel (2010), S.37 f.).
Im Schulumfeld ist die Auseinandersetzung mit ästhetischer Bildung vor allem in den Kunstfächer wie Theater, Tanz, Musik, Malerei möglich. Sie ist es, welche die Sinnes- und die Wahrnehmungserfahrungen ausbilden kann. Durch den Bruch mit dem Bekannten und Üblichen werden die Wahrnehmungserfahrungen immer wieder neu geordnet, zusammengesetzt und erweitert.
„Ästhetische Erfahrungen bringen das andere zur Geltung und die sinnliche Selbsterfahrung wird zur Fremderfahrung. Die Grundsituation der ästhetischen Erfahrung ist die Erfahrung eines anderen, auf die das Subjekt eine Antwort finden muss“ (Zirfas (2005), S. 74).
Nach Peter Wanzenried sind sechs Standards für den Wert der ästhetischen Bildung aufzuführen:
Das Tanzstück ist für die Schule, für Lehrpersonen und vorallem für Schüler:innen gedacht. Nebst der Vorführung des Stücks und dem Workshop gibt es für die Lehrpersonen die Möglichkeit das Thema der Wahrnehmung auch im Unterricht zu thematisieren. Mittels Begleitdossier kann das Thema im Vorfeld oder auch als Nachbearbeitung mit den Kindern bearbeitet werden.
Kunstvermittlung gehört in die Schulen, da sie die kreative Entfaltung und die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen fördert. Sie stärkt nicht nur ihre Ausdrucksfähigkeit und ihren Sinn für Ästhetik, sondern vermittelt auch wichtige soziale Kompetenzen wie Teamarbeit, Empathie und kulturelles Verständnis. Durch künstlerische Aktivitäten lernen Schülerinnen und Schüler zudem, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und kritisch zu reflektieren.
Hier folgt das Dossier für Lehrpersonen…
…tanzt sich seit sie 5 Jahre alst ist über die Bühnen und durchs Leben. Nach dem abgeschlossenen Lehrpatent studierte sie in Bern TanzKultur, in Luzern Theaterpädagogik und in München Psychomotorik. Sie ist als Dozentin für Tanzpädagogik tätig, unterrichtet an Hochschulen, im Zirkus und ist immer wieder an Tanz- und Theaterprojekten beteiligt. Als J+S Espertin für Tanz leitet sie Fortbildugen und Workshops für Lehrpersonen, Sport- und Tanzlehrer:innen in der ganzen Schweiz. Mit ihrer Plattform Dance4school und dem Lehrmittel «Da tanzt der Bär» bringt sie den Tanz in die Schulen.